Das «Humor Immersion Training»

Von Dr. Waleed A. Salameh

(Ein Auszug)

Vielleicht kommen wir nur zu einem
einzigen wichtigen Zweck auf diesen
Planeten: um einen unheimlichen Sinn
für Humor zu entwickeln. Vielleicht
liegt im Lachen der Schlüssel, der uns
endlich die Tür zum Glück aufschliesst.
Dan Millman

1. Humortechniken


Wenn Sie sich entschliessen, die hier dargestellten Humortechniken zu erlernen, dann sollten Sie gewisse Grundregeln beachten:

1. Erwarten Sie nicht, dass jedermann Ihren Humor mit Lachen quittiert. Manches von dem, was Sie selbst als humorvoll ansehen mögen, kann einen anderen geistig oder emotional überfordern. Kommt Ihr Humor freilich von Herzen, so wird er unweigerlich ein Band zu Ihren Mitmenschen knüpfen.

2. Versuchen Sie, ein "Reservoir" an Gemeinsamkeiten zu schaffen. Fragen Sie sich selbst: In welcher Hinsicht entsprechen meine eigenen Erfahrungen denjenigen anderer Personen? Scheuen Sie sich nicht, auch Ihre eigene Person zum Gegenstand einer humorvollen Betrachtung zu machen. Ihr Humor wird die anderen erreichen, wenn es Ihnen gelingt, das universale Verbindungsstück zu finden, das alle menschlichen Verschiedenheiten ausgleicht. Zum Beispiel sind alle von uns durch den Identitätskampf unserer Adoleszenz hindurchgegangen. Wir haben Freud und Leid einer Liebesbeziehung erlebt, und alle haben wir uns mit dem Problem des Todes auseinanderzusetzen. (Woody Allen sagte einmal: "Ich habe keine Angst vor meinem eigenen Tod. Ich möchte einfach nicht da sein, wenn es passiert.") Solche Gemeinsamkeiten können einen fruchtbaren Boden für den Humor bilden. Im folgenden finden Sie Beispiele für universale Verbindungsstücke. Bitte ergänzen Sie:

Einige Eigenschaften, die alle Frauen gemeinsam haben:

  • Eigenschaften, die alle Männer gemeinsam haben:
  • Eigenschaften, die alle Menschen gemeinsam haben:
  • Eigenschaften, die alle Tiere gemeinsam haben:

Kamen Ihnen beim Lesen und Ergänzen dieser Sätze schon einige humorige Einfälle in den Sinn?

3. Halten Sie Ausschau nach Absurditäten, die es jenseits der universalen zwischenmenschlichen Konventionen gibt. Tun Sie dies gerade dann, wenn Sie mit Ihren Mitmenschen einen humorvollen Umgang pflegen. Achten Sie auf Ihre eigenen Gefühle ebenso wie auf die vielen komischen Elemente, die unser Alltagsleben beinhaltet. Diese offenbaren sich ganz spontan im Hier und Jetzt zwischenmenschlichen Umgangs. Was macht das besondere Flair, das emotionale Klima solcher Alltagssituation aus? Was sind die unmittelbaren "Zutaten", die diesen Situationen einen unverkennbar humorvollen Geschmack verleihen? So kann zum Beispiel allein schon Ihre Gehemmtheit oder Besorgnis, "komisch" zu wirken, eine Quelle humorvoller Inspiration sein. Fragen Sie sich doch einmal, ob nicht gerade jetzt, in diesem Augenblick, etwas Humorvolles mit Ihnen selbst oder in Ihrer unmittelbaren Umgebung geschieht?

4. Die letzte Komponente, die das Rezeptbuch der Humorerzeugung beinhaltet, ist das individuelle Element. Nachdem wir uns schon mit universalen und den situationsbezogenen Elementen befasst haben, geht es hier um ganz wesentliche und einzigartige Aspekte Ihrer eigenen Identität. Hier entsteht das, was wir als die "Kraft des Humors" bezeichnen können. Wir alle besitzen einzigartige physische, emotionale, intellektuelle und verhaltensbezogene Charaktereigenschaften, die als humorvolle Abweichungen von der Norm angesehen werden können. Jeder von uns hat seinen eigenen Stil, sich mit der Welt auseinanderzusetzen, Aufgaben zu lösen und Probleme anzugehen. Jeder von uns blickt auf seine eigene, einmalige Lebensgeschichte zurück, die voll ist von besonderen Humorerfahrungen und absurden Erlebnissen. Die Erkenntnis, dass jeder Mensch bereichsweise doch irgendwie "unnormal" ist, macht das Leben überhaupt erst erfrischend und erträglich. Deshalb sollten Sie Ihre ganz individuelle Abweichung von der Norm nicht nur akzeptieren, sondern stolz für Sie Reklame machen. So können Sie sich eine wahre Goldmine humorvollen Materials erschliessen.

Damit wollen wir gleich in die Praxis einsteigen. Versuchen sie im folgenden drei persönliche Aspekte Ihrer eigenen Persönlichkeit anzuführen, die Sie selbst als ungewöhnlich ansehen:

1):...

2):...

3):...

Wie könnten Sie diese Aspekte zusätzlich hervorheben, um dadurch humorvolles Material zu erschliessen?

1):...

2):...

3):...

5. Wir erinnern uns: Es gibt drei Elemente, die bei der Humorerzeugug zusammenwirken. Auf diese werden wir immer wieder Bezug nehmen. Es handelt sich um

  • selbstbezogenen Humor (sich selbst parodieren, über komische Ereignisse berichten, die man erlebt hat);
  • situationsbezogener Humor (örtliche Verhältnisse, Tagespolitik, das Wetter und sonstige aktuelle Vorkommnisse ironisch kommentieren);
  • universalen Humor.

Wenn Sie am Ball bleiben, wird das Vertrauen in Ihre Humorfähigkeiten stetig wachsen. Sie werden Ihrer Umgebung gegenüber zunehmend entspannter auftreten, so dass Sie allmählich tatsächlich eine humorvolle Identität entwickeln. So wird es Ihnen schliesslich möglich, Ihren Humor in zwischenmenschlichen Situationen zu erproben, ohne dabei verletzend zu wirken. Das heisst, Sie können humorvolle Aspekte bei anderen Menschen aufdecken, indem Sie sich beispielsweise auf bestimmte Ereignisse im Leben von Freunden und Bekannten beziehen.

6. Humor ist nicht immer angebracht, nicht zu sämtlichen Lebenssituationen passend. Es gibt aber eine Fülle von Gelegenheiten und Anlässen, die mit Humor bestens zu vereinbaren sind. Deshalb ist es unerlässlich, ein Gefühl für die Angemessenheit humorvoller Äusserungen zu entwickeln. Das setzt eine gewisse Selbstkontrolle und Selbstbeobachtungsfähigkeit voraus. Es ist so, als ob Sie ein Gefühl für klassische Musik entwickeln und dabei intuitiv spüren, welche musikalischen Elemente zusammenwirken müssen, damit eine ergreifende Melodie entstehen kann.

7. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Humor einfach bleibt. Denn sollte er zu hintergründig, kompliziert oder mehrdeutig sein, so wird er bei Ihren Mitmenschen wahrscheinlich auf wenig Resonanz stossen. Mitreissender Humor zeichnet sich demgegenüber durch Einfachheit und Spontaneität aus.

8. Beharrlichkeit ist das Geheimnis jeder Erfolgsstory. Um zum Erfolg zu gelangen, bedarf es ständiger Übung. Das gilt auch für das Training Ihres Humors. Üben Sie daher vor einem Spiegel und benutzen Sie einen Kassetten- oder Videorecorder. Üben Sie sowohl mit Freunden als auch mit Zufallsbekannten. Stetige Wiederholungen humorvoller Äusserungen gewährleisten jenes wachsende Selbstbewusstsein, das unerlässlich ist, damit Ihre Humormuskeln trainiert werden. Geben Sie bitte nicht auf, wenn die Leute nicht gleich positiv und voller Anerkennung auf Ihre humorvollen Äusserungen reagieren sollten. Auf lange Sicht werden bestimmt alle, mit denen Sie zusammenkommen, die erfrischende Wirkung Ihres Humors schätzen und geniessen.

2. Spezielle Techniken


Unter Berücksichtigung dieser Grundregeln können wir uns nun einigen speziellen Techniken zuwenden. Diese leiten sich von einem der folgenden vier Prinzipien ab:

1. Übertreibung. Wenn wir einen Sachverhalt übertreiben, dann werden Elefanten aus Mücken oder Berge aus Maulwurfshügeln. Simple Tatsachen werden in die Masslosigkeit der Absurdität aufgebläht. Dafür gibt es einige Beispiele:

  • - Ein Therapeut erklärt einem zwanghaften Elternpaar während einer familientherapeutischen Sitzung: "Ich verkenne durchaus nicht Ihre erzieherischen Leistungen. Insbesondere bewundere ich, wie tadellos Sie in Ihrer Familie für Zucht und Ordnung sorgen. Allerdings muss ich gestehen, einige Lebensbereiche zu kennen, in denen die Disziplin noch weiter vorangetrieben wurde. Ich denke da zum Beispiel an die Strafkolonie auf der Teufelsinsel. Oder an das Wachsfigurenmuseum. Oder an den Wachwechsel von dem Buckingham Palast. Oder auch an ein Interview mit der englischen Königin-Mutter."
  • - Eine strengkatholische Klientin missverstand die Gebote religiösen Lebens insofern, als sie sich ständig irgendwelcher "Vergehen" bezichtigte. Zumeist hatte sie diese aber nicht einmal im Ansatz begangen. Der Therapeut erklärte: "Sind Sie sich überhaupt der Tatsache bewusst, dass Sie, als verheiratete Frau, exkommuniziert werden müssen, da sie mit männlichen Bekannten zum Essen ausgegangen sind?"

Es ist ziemlich leicht, sich in Übertreibungen zu üben. Wenn Sie den roten Faden in den eben angeführten zwei Beispielen aufnehmen (Teufelsinsel, Wachsfigurenmuseum, Wachwechsel, Interview mit der Königin-Mutter, Exkommunikation), dann können Sie zwanglos aus Ihren eigenen Erfahrungen schöpfen.

Beispiel 1: "Ich habe nicht vor, den Grad an Disziplin in Ihrer Familie übertreiben zu wollen. Es gibt Bereiche im Leben, in denen allerdings noch viel mehr auf Zucht und Ordnung geachtet wird. Zum Beispiel:

Beispiel 2: "Sind Sie sich überhaupt der Tatsache bewusst, dass Sie, als verheiratete Frau,............................. wenn Sie mit männlichen Bekannten zum Essen ausgehen?"

 

2. Inkongruenz (Widersinn): Zwei Non-Sequiturs, das heisst zwei Sachverhalte, die offensichtlich nichts miteinander zu tun haben, werden in einen Zusammenhang gebracht. Dabei lässt sich häufig ein unerwartetes, verblüffendes Verbindungsstück gefunden werden. Der folgende Witz wurde so entwickelt. Verwendet wurden dabei die folgenden Non-Sequiturs:

A. Die Diskussion über Wiedereinführung der Todesstrafe.

B. Der Glaube an die Reinkarnation im religiösen Leben Indiens.

Aus der Verbindung von A und B wurde dieser Witz entwickelt: "In Indien versucht ein Anwalt dem zum Tod Verurteilten einen Vorteil zu verschaffen. Er appelliert an den Richter: 'Euer Ehren, ich glaube, mein Mandant hat noch eine Chance verdient. Ich stelle Ihnen daher anheim, das Urteil wie folgt abzuwandeln: Statt Todesstrafe ohne Reinkarnation, Todesstrafe mit Reinkarnation!'"

Versuchen Sie es einmal selbst. Sie brauchen nur dem gleichen 3-Schritte-Schema zu folgen, um einen eigenen Witz zu kreieren:

1.) Ereignis A:

2.) Ereignis B:

3.) Ihr Witz (A + B):

3. Untertreibung ist das Gegenteil von Übertreibung. Hierbei werden aus Riesen Zwerge, das heisst, bedeutsame Ereignisse werden bewusst auf bescheidene Verhältnisse reduziert. Hier einige Beispiele:

a) "Depression ist nichts anderes als verringerte Toleranz gegenüber euphorischen Gefühlen."

b) "Der Tod ist die Art und Weise, wie einem die Natur sagt, kürzer zu treten."

c) "Eine Scheidung könnte Ihnen den ganzen Tag ruinieren."

Üben Sie sich einmal selbst im Untertreiben, indem Sie sich für die drei oben angeführten Beispiele neue Untertreibungsmöglichkeiten einfallen lassen.

a) Depression ist:

b) Tod ist:

c) Eine Scheidung ist:

4. Umkehrungen basieren auf Abweichungen von selbstverständlichen Normen. Diese Gegebenheiten nehmen wir jeweils in einem linearen Sinne wahr, nämlich als in ihrem Bedeutungszusammenhang eindeutig definiert und bestimmbar. Wenn wir diese vertraute logische Sphäre jedoch hinter uns lassen, begeben wir uns in eine Bedeutungsschleife hinein, die grundsätzlich von der üblichen Norm abweicht (ohne dabei völlig absurd zu wirken). Der ursprüngliche Bedeutungszusammenhang wird mithin nicht völlig aufgelöst, sondern lediglich stark relativiert, so dass das Ganze irgendwie "annehmbar" bleibt. Unter dieser Voraussetzung erfolgt ein Humoreffekt, der uns zum Lächeln oder sogar zum Lachen bringt. Der Trick bei allen Umkehrungsvorgängen besteht also darin, ein Gespür dafür zu entwickeln, im richtigen Moment in die Bedeutungsschleife einzusteigen. Einzeiler sind ein hervorragendes Übungsmaterial:

1.) Wenn Du ein Heuchler sein willst, solltest Du es damit wenigstens ehrlich meinen.

2.) Das grösste Problem einer Selbstanalyse ist die Gegenübertragung.

3.) Ein Masochist ist jemand, der sich am Morgen eiskalt duscht. Deshalb duscht er sich heiss.

4.) Geisteskrankheit ist erblich. Man erbt sie von den eigenen Kindern.

5.) Ich möchte ein Anarchist sein, aber niemand sagt mir, welche Regeln ich dabei befolgen muss.

6.) "Natürlich gibt es ein Leben nach dem Tode. Die Frage ist nur, wie weit entfernt ist es vom Einkaufsviertel und wie lange bleibt es geöffnet." ( Woody Allen).

7.) "Zuviel von einer guten Sache ist wunderbar." (Mae West)

Damit haben Sie einige Anregungen bekommen, wie Sie eine First-Class-Umkehrung ausarbeiten können. Sie müssen nur Ihre eigene "Bedeutungsschleife" für jedes der oben angeführten Beispiele bilden:

1.) Wenn Du ein Heuchler sein willst,

2.) Das grösste Problem einer Selbstanalyse ist

3.) Ein Masochist ist jemand, der sich am Morgen eiskalt duscht. Deshalb

4.) Geisteskrankheit ist erblich. Man erbt sie von

5.) Ich möchte ein Anarchist sein, aber

6.) Natürlich gibt es ein Leben nach dem Tode. Die Frage ist nur,

7.) Zuviel von einer guten Sache ist

5. Das Kind in uns zurückbringen. Suchen Sie in Ihrem Photoalbum nach einem Bild, das Sie als lachendes Kind zeigt, das ausdrückt, wieviel Lebensfreude damals in Ihnen steckte. Rahmen Sie dieses Bild ein und stellen Sie es an einem Platz auf, wo Sie es möglichst häufig betrachten können. Dieses Bild soll Sie jederzeit an das humorvolle Kind erinnern, das ein Teil von Ihnen selbst ist. Wir alle haben es nötig das fröhlich verspielte, lustige Kind in uns zurückzuholen, Denn es kann uns helfen, die Widrigkeiten des Erwachsenenlebens besser zu ertragen.

6. Den Erwachsenen mit Energie aufladen. Wählen Sie ein Foto neueren Datums aus, auf dem Sie fröhlich lachend abgebildet sind. Sie können auch ein solches Bild mit einer Polaroid-Kamera von sich machen lassen. Schauen Sie sich dieses Bild mehrmals am Tag intensiv an.

7. Eine "intentionale Dyslexie" praktizieren. Gehen Sie daran, neuartige Wortgebilde zu schaffen, die in keinem Wörterbuch zu finden sind. Das können Wörter sein wie "katastrophieren", "idiotisieren" (z.B.: diese Arbeit idiotisiert mich) oder "superieren" (etwas als "super" hinstellen). Sie können auch sinnlose Wörter bilden, denen nur Sie selbst eine bestimmte Bedeutung verleihen. (Natürlich können Sie über diese Bedeutung mit einigen wenigen Eingeweihten kommunizieren!). So könnte das Adjektiv "flitschig" jede Aktivität bezeichnen, die erfrischend oder belebend ist. Eine gute Möglichkeit, intentionale Dyslexie zu praktizieren besteht darin, einfach ein Wörterbuch aufzuschlagen, sich die dort aufgelisteten Wörter anzusehen und dabei humorige Ableitungen zu bilden.

Möchten Sie jetzt "intentionale Dyslexie" praktizieren? Versuchen Sie es doch, indem Sie erstens die humorige Ableitung eines Wortes bilden und zweitens ein sinnloses Wort mit einem ganz bestimmten Bedeutungsgehalt erfinden.

8. Sich der Ausgelassenheit erinnern. Jeden Abend sollten Sie versuchen, sich auf etwas zu besinnen, das über den Tag für Sie lustig, erheiternd oder spassig war. Dies sollten Sie in einem speziellen Notizbuch vermerken (das Sie dann auch mit Ihren Freunden und Familienangehörigen teilen können). Es muss sich dabei keineswegs um besonders spektakuläre Ereignisse handeln. Es geht lediglich um Ereignisse, die Sie auf die eine oder andere Weise erheitert haben. Schreiben Sie im folgenden also auf, was sich am heutigen Tage in dieser Hinsicht ereignet hat:

9. Das Absurde registrieren. Es geht nicht zuletzt darum, Ihren Sinn für das Absurde zu schärfen. Beschreiben Sie deshalb zwei oder drei Sachverhalte, die nach Ihrem Dafürhalten absurd sind. Beispiele wären:

  • Warum können öffentliche Telefone kein Geld zurückgeben?
  • Die einzige Gewissheit im Leben ist die Ungewissheit.

Und hier Ihre eigenen absurden Formulierungen:

1):...

2):...

10. Lustige Aufkleber. Achten Sie auf lustige Aufkleber, die Sie über den Tag sehen. Im folgenden findet sich eine entsprechende Liste. Vielleicht lassen Sie sich dadurch anregen, ähnliche Statements zu erfinden, die sich auf Ihre berufliche Situation oder Ihre Freizeitinteressen beziehen können:

  • Stewardessen machen es in der Luft
  • Wasserskiläufer machen es nasser
  • Piloten halten es in der Luft
  • Früher waren es Wein, Weib und Gesang. Jetzt ist es Bier, die alte Dame und das Fernsehen
  • Squasher machen es gegen die Mauer
  • Skifahrer machen es abwärts
  • Berater machen es für Gebühren
  • Steppdecken machen es warm
  • Krankenschwestern machen es mit pflegerischer Sorgfalt
  • Lehrer machen es mit der Klasse
  • Seit ich die Hoffnung verloren habe, fühle ich mich viel besser
  • Paranoia ist das perfekte bewusst werden
  • Fahrstuhlführer machen es rauf und runter
  • Zahnärzte machen es mit Betäubung

Und hier Ihre eigenen drei Sprüche:

1):...

2):...

3):...

11. Sich auf das Witzige einstellen. Regen Sie Freunde und Bekannten an, Ihnen ihren Lieblingswitz zu erzählen. Fragen Sie sie nach lustigen Alltagserlebnissen, nach den spassigsten Büchern, die sie gelesen haben, nach ulkigen Filmen usw.

12. Sich über die eigenen Schattenseiten lustig machen. Listen Sie auf, welche von Ihren nagenden Problemen, ungünstigen Verhaltensmustern, unvorteilhaften Aspekten, Zwängen und Ängsten Sie übertreiben, überspannen oder eben ironisieren könnten. Vielleicht stellen Sie schon beim Aufschreiben fest, wieviel Spass es macht, auf diese Weise Luft abzulassen. So können Sie zu einer anderen Sichtweise gegenüber scheinbar unüberwindbaren Problemen finden. Vielleicht gelingt es Ihnen sogar, Erkenntnisse zu gewinnen, die Sie persönlich weiterbringen können. Hier einige Beispiele für eine solche lustige Liste:

"An drei Dinge muss ich mich erinnern, um in meinem Examen wirklich durchzufallen":
"Drei Empfehlungen, die meine Chancen, befördert zu werden, endgültig zunichte machen":
"An drei Dinge muss ich mich erinnern, um meine Beziehungen zu anderen endgültig kaputt zu machen":
"Drei Lieblingsängste, ohne die ich nicht leben kann":
"Drei Klagen, die ich von nun an ausstossen werde, bis dass der Tod uns scheidet":
"Drei Mythen über mich, die ich mir unbedingt bewahren will, um meine Depression zu geniessen":
"Drei Argumente, die meine Angst vor Erfolg stützen":
"Drei Gründe, weshalb unangemessene Schuldgefühle gut für mich sind":
"Drei Gründe, weshalb es mir gut tut, mich zu schämen":

Damit steht Ihnen nun nichts mehr im Wege, sich über Ihre eigenen Schattenseiten lustig zu machen! Dazu brauchen Sie nichts anderes zu tun, als sich auf eine der oben aufgelisteten thematischen Aussagen einzustellen und zu dem jeweiligen Thema eine lustige Aufstellung zu Papier zu bringen. Auf geht's:

  • Ihre lustige Thematik:
  • Ihre lustige Zusammenstellung:

13. Lustige Überschriften suchen. Dazu brauchen Sie entweder einen Kunstkatalog, einen Bildband oder auch nur Ihr privates Photoalbum. Für jede der entsprechenden Illustrationen lassen Sie sich te eine humorvolle Überschrift einfallen. Entsprechend können Sie auch im Hinblick auf Abbildungen in Illustrierten oder Zeitschriften verfahren.

14. Karikaturen anfertigen. Karikaturen zu zeichnen ist ein hervorragender Weg, die eigene Humorfähigkeit zu trainieren. In diesem Zusammenhang gibt es viele Möglichkeiten:

(a) Sie schneiden Cartoons aus Illustrierten und Zeitschriften heraus. Dann überpinseln Sie die Sprechblasen bzw. weitere Textteile mit Tipp-Ex. Anschliessend fotokopieren Sie die reinen Zeichnungen. Nun liegt es an Ihnen, das Ganze mit neuen Dialogen zu versehen.
(b) Zeichnen Sie Ihre eigenen Karikaturen! Verwenden Sie ganz nach Belieben Stifte, Wasserfarben, Tuschefedern oder Pinsel. Thematisch können Sie sich sowohl auf eine Phantasiereise begeben als auch reale Situationen aus Ihrem Alltagsleben zeichnerisch zu Papier bringen. Dabei sollten Sie sich auf Personen oder Ereignisse beziehen, die Sie als besonders komisch beurteilen. Machen Sie sich keine Gedanken über die künstlerische Qualität dieser Zeichnungen! Es geht ja nicht darum, selbstkritisch zu sein, sondern einfach um den Spass, der dabei entstehen kann.
(c) Zeichnen Sie nun eine Serie von Cartoons, die Szenen aus Ihrer Lebensgeschichte beinhalten. Beginnen Sie mit Ihren ersten Kindheitserinnerungen. Streifen Sie die Zeit Ihrer Adoleszenz und Ihrer Erwachsenenjahre, bis Sie schliesslich in der Gegenwart angelangt sind. Es gibt dabei verschiedene Möglichkeiten: Sie können die entsprechenden Phasen Ihrer Lebensgeschichte entweder karikaturistisch einrahmen (z. B. ein "Rahmen" für jede 3-Jahres-Spanne), oder Sie entscheiden sich einfach, Cartoons zu zeichnen, die auf bestimmte wichtige Ereignisse Ihres Lebens bezogen sind. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine einzige grosse Karikatur zu zeichnen, die verschiedene Mini-Szenen beinhaltet, die sich ihrerseits auf bestimmte Ereignisse Ihres Lebens beziehen.
(d) Zeichnen Sie Karikaturen, in denen Sie gewisse persönliche Eigenschaften ganz bewusst übertreiben. Sie können sich daneben aber auch auf komische oder peinliche Ereignisse und Situationen in Ihrer näheren Umgebung beziehen.
(e) Schneiden Sie sich eine humorige Collage zusammen, indem Sie Wort- und Bildmaterial aus verschiedenen Quellen (Zeitschriften, Illustrierte, Comic-Hefte, Photobände usw.) verwenden.

15. Den Tag mit Elan beginnen. Machen Sie es sich zu einer lieben Gewohnheit, jeden Morgen, gleich nach dem Aufwachen, gute Freunde zu dem einen Zweck anzurufen, weil Sie mit ihnen einen humorigen Schlagabtausch führen wollen. Das wird Sie so richtig in Schwung bringen und Sie humorvoll auf den Tag einstimmen! Sie können Ihre Freunde natürlich auch nachts anrufen (insbesondere solche, die unglücklich sind und es daher bitter nötig haben zu lachen!). Wenn diese nicht zuhause sind, können Sie Ihnen spassige Bemerkungen auf den Anrufbeantworter sprechen. Dabei sollten Sie alle Register ziehen, z. B. Dialekte imitieren, komische Reklamesprüche zitieren, neue Witze erzählen usw.

16. Es gemeinsam tun. Tun Sie sich mit einem guten Freund zu einem komödiantischen Duo zusammen! Üben Sie solange, bis Sie genügend Routine besitzen, um in einem privaten Kreis oder auch vor einem grösseren Publikum als Spassmacher aufzutreten. In Ihr Repertoire können Sie sowohl humorvolle Stellungnahmen zu Tagesereignissen aufnehmen. Sie können sich aber auch auf persönliche Erlebnisse beziehen, bekannte Persönlichkeiten imitieren oder ein Clown-Spiel aufführen. Dabei kann einer von Ihnen beiden die Rolle des verantwortungsvollen Bürgers spielen, der etwa moralisierende Bemerkungen von sich gibt. Der andere tut sich hingegen in der Rolle des Clowns hervor, indem er dummdreist alles in Frage stellt. Es hängt von Ihrem persönlichen Geschmack ab, ob Sie sich dabei mit jemandem zusammentun, dessen körperliche Erscheinung oder persönlicher Stil sich von Ihnen selbst deutlich abhebt.

17. Ein humoriger Freundeskreis. Warum tun Sie sich nicht mit Freunden, Kollegen und sonstigen Bekannten zu einem humorigen Freundeskreis zusammen, der sich regelmässig trifft und sich in praktiziertem Humor übt? Die Gruppenmitglieder könnten ihre Humormuskeln wie folgt trainieren:
(a) Indem sie sich gegenseitig Witze erzählen, spontane Humoreinfälle zum Besten geben und sich darüber austauschen, welche Erfolge jeder einzelne in der Arena humorvollen Schlagabtausches erzielen konnte;
(b) indem jedes Gruppenmitglied sich innerhalb der Gruppe darüber auslässt, in welche peinlichen bzw. komischen Situationen man in der Vergangenheit jeweils geriet. Dabei sollte lediglich Bericht erstattet werden, keinesfalls sollten diese Situationen aber bewertet oder gar entwertet werden. Wenn nahestehende Menschen augenzwinkernd über beschämende Erlebnisse und Peinlichkeiten informiert werden, ruft dies gewöhnlich ein Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gruppe hervor. Es ermutigt die anderen, weniger befangen, gehemmt und kontrolliert zu sein. Denn es wird die Botschaft vermittelt: Wir alle sind unvollkommen, wir alle leben in einer unvollkommenen Welt und brauchen uns dessen nicht zu schämen;
(c) indem die Gruppe Cartoons aus Zeitschriften, Bildbänden oder Comic-Heften ausschneidet und diese gemeinsam zu Collagen zusammenklebt;
(d) indem in der Gruppe mit komödiantenhaften Darbietungen wie lustigen Dialogen, Pantomimen, Elementen des Stehgreiftheaters und weiteren humorigen Darstellungsweisen experimentiert wird;
(e) indem sich die Gruppenmitglieder zu einem lustigen Bummel aufmachen und sich bei dieser Gelegenheit spassige Filme, Theateraufführungen, Kabarettstücke usw. ansehen.

Überlegen Sie sich also, wer von Ihren Bekannten und Freunden daran interessiert sein könnte, sich einer solchen Gruppe anzuschliessen.

19. "Wie von selbst in den Humor hineingleiten". Unser Unbewusstes kann manchmal die lustigsten Effekte hervorbringen! Wenn wir an die vielen Versprecher bzw. "Freudschen Fehlleistungen" denken, die sich über den Tag ereignen, haben wir uns eine erstklassige Humorquelle erschlossen. Jeden Abend könnten Sie daran gehen, die lustigen Glanzstücke zu Papier zu bringen, die sich Ihr Unbewusstes in Form von Versprechern und weiteren "Fehlleistungen" erlaubt hat. (Das bezieht sich natürlich ebenso auf Ihre Mitmenschen!) Die folgenden Beispiele zeigen, um was es dabei gehen kann:

1.) Eine Frau sagt zum Beamten hinter dem Postschalter: "Kann ich ihnen einen Brief schreiben? ... Äh, ich meine - kann ich ihnen einen Scheck ausschreiben?"

2.) Der aufgebrachte Lehrer brüllt seinen Schüler an: "Ich trage dich gleich vor die Tür und schmeiss dich ins Klassenbuch rein!"

Und hier Ihre eigenen "Lieblingsversprecher":

20. Den Humor immer wichtiger nehmen. Einen echten Sinn für Humor entwickeln wir mit einiger Wahrscheinlichkeit erst dann, wenn wir uns täglich auf humorvolle Erfahrungen bewusst einstellen. Das kann ganz zwanglos gelingen, wenn wir uns die folgenden Quellen zunutze machen:

(a) Humorvolle Bücher (Beispiele dafür gibt es unzählige. Erwähnt seien nur die Bücher von Ephraim Kishon, die Briefe von Groucho Marx oder Paul Watzlawiks "Anleitung zum Unglücklichsein");
(b) Lustige Schallplatten, Ton- und Videobänder;
(c) Witzige Zeitschriften;
(d) Kabarettisten, Spassmacher, Clowns;
(e) Gezielte Auswahl humorvoller Beiträge im Kino, Fernsehen und Theater;
(f) Humororganisationen2. Es gibt inzwischen vor allem in den USA eine Fülle von Organisationen, die sich der Verbreitung und Förderung des Humors verschrieben haben. Diese Organisationen publizieren in der Regel humorige Nachrichtenblätter und veranstalten regelmässig Kongresse und Seminare;
(g) "Lasset die Kindlein zu euch kommen": Sie können Ihren spielerischen Fähigkeiten leicht dadurch Auftrieb geben, indem Sie mehr Zeit zusammen mit Kindern verbringen. Kinder besitzen ein unverbildetes, geradliniges Wahrnehmungsvermögen für all das, was komisch und spassig ist. Das kann gerade für den ernsten Erwachsenen so richtig ansteckend sein! Die entwaffnende Ehrlichkeit und das natürlich frische Sicheinlassen auf das Leben: all das sind Eigenschaften des Kindes, die auch uns Erwachsenen zu der Erkenntnis bringen können, dass diese Welt vielleicht doch kein Jammertal ist ... Und vergessen wir nicht: Kinder sind wahre Experten im Organisieren lustiger Spiele!

21. Eine Bibliothek des Humors und Lachens aufbauen. Ihre humorigen Bücher, Magazine, Schallplatten, Tonbandkassetten und Videobänder könnten den Kern einer Spezialbibliothek über Humor und Lachen bilden. Diese Bibliothek könnte Ihnen eine phantastische Möglichkeit eröffnen, sich nach Feierabend oder am Wochenende der komprimierten Humorerfahrung hinzugeben.

22. Unsere Umgebung mit Humor anreichern. Die emotionale Gestimmtheit bei unseren privaten und beruflichen Aktivitäten ist ein wichtiger Hinweis dafür, wie wir zu uns selbst stehen. Schauen Sie sich doch einmal in Ihrer Umgebung um: Ist es nicht so, dass die Bedeutung der ernsten Seiten des Lebens weit überbetont wird? Viele von legen Wert auf Reputation, Würde, Selbstkontrolle, Zurückhaltung und Distanziertheit. Sie fürchten sich geradezu, aus sich selbst herauszugehen und sich so zu geben, wie sie wirklich sind. Wer seine Umgebung mit Humor anreichern will, wird daher auf Ernsthaftigkeit konsequent verzichten müssen. Könnten Sie sich daher entscheiden, humorvolle Botschaften in Ihre Arbeitswelt und Ihr Privatleben hineinzutragen? Damit würden Sie diejenigen ermutigen, mit denen Sie tagtäglich umgehen. Sie würden sie anregen, mehr aus sich herauszugehen und sich freier und lockerer zu geben. Dadurch würden Sie ganz zwanglos zum Ausdruck bringen, dass Sie an einem fröhlichen und humorvollen Umgang mit Ihren Menschen interessiert sind. Solche Botschaften lassen sich mit verschiedenen Mitteln auf den Weg bringen:

(a) Posters mit lustigen Abbildungen bzw. Vergrösserungen eigener spassiger Fotos;
(b) Konkave bzw. konvexe Spiegel, die an strategisch richtigen Stellen an Ihrem Arbeitsplatz oder in Ihrem Heim eingebracht werden. Solche Spiegel verzerren Ihren Körper auf eine unerwartete, in der Regel höchst komische Art und Weise. Wenn Sie Ihre Bekannten oder Kollegen auffordern, sich nur für wenige Minuten vor solch einen Spiegel zu stellen, dann wird das Resultat fast immer ausgelassene Heiterkeit sein;
(c) Lustige Plastiken, Statuetten, Gläser, Pokale, Aufkleber usw.;
(d) Das "spassige Gästebuch" in Ihrem Heim oder am Arbeitsplatz. In dieses Buch können Ihre Freunde oder Kollegen nach belieben lustige Sprüche, Memos, Karikaturen usw. eintragen;
(e) Ein "Gelächterzimmer", das Ihre Humorbücher, satirischen Magazine, Komik-Hefte, Slapstickfilme, spassigen Videos und anderes humoriges Material enthält;
(f) Ein monatlicher "Humor-Anreicherungstag", den Sie jedem Ihrer Freunde und Bekannten mitteilen. An diesem Tag ist jeder animiert, Witze zu erzählen und über eigene humorvolle Erfahrungen zu berichten.

23. Mit einem Humor-Mantra meditieren. Humor kann Ihnen auch zu ganz neuartigen Meditationserfahrungen verhelfen! Zu diesem Zweck brauchen Sie sich lediglich ruhig hinzusetzen bzw. hinzulegen. Schliessen Sie die Augen. Suchen Sie sich ein lustiges Wörtchen aus, das nun Ihr "Mantra" ist. Wiederholen Sie dieses Wort in Gedanken mindestens zehn Minuten lang, bis Sie allmählich eins werden mit dem kosmischen Gelächter. Hier sind einige Beispiele für Humor-Mantras: "Kokomo", "Jock", "Schucki-Wucki", "Gaga", "Wobli-Dobli", "Zocka", "Blim-Blum".

24. Sich fit halten - Ihr tägliches Humortraining. Ganz gleich, wieviel Sie um die Ohren haben: Nehmen Sie sich jeden Tag wenigstens zehn Minuten Zeit für Ihr humoriges Konditionstraining. Dies kann Ihnen dazu verhelfen, eine positive mentale Haltung zu finden. Dadurch können die Ursachen und Auswirkungen von Stress verringert werden, und Ihre Kommunikationsfähigkeit wird sich verbessern. Und Ihre Erfolgsmotivation wird sich steigern. Ihre kreativen Ideen werden sich überschlagen. Und die Qualität Ihres alltäglichen Lebens wird ganz allgemein bereichert werden. Von ganz besonderer Bedeutung ist dabei die morgentliche Lachübung, die Sie folgendermassen absolvieren können: Sie lesen ein paar Seiten in einem Witzbuch, oder Sie hören sich eine lustige Kassette an. Denken Sie dabei auch an komische oder absurde Ereignisse Ihres Lebens! Dann stellen Sie sich vor einem Spiegel auf und beginnen zu grimassieren. Wiederholen Sie dabei unentwegt Ihr persönliches Humor-Mantra. Sobald sie spüren, dass es innerlich "klick" gemacht hat, können Sie sich der Humorreaktion hingeben: Versuchen Sie einfach, am Stück zu lachen! Tun Sie es bedenkenlos, ohne an den Ernst des Alltagslebens überhaupt einen einzigen Gedanken zu verschwenden. Sie werden merken, dass sich schon nach kurzer Zeit das Reflexlachen wie von selbst einstellt bzw. verselbstständigt hat. So können Sie mehrere Minuten am Stück lachen.

Bevor Sie sich nachts zur Ruhe begeben, sollten Sie sich wenigstens eine Seite in einem lustigen Buch durchlesen. Möglichkeiten gibt es viele. Ein Beispiel ist die folgende Zusammenstellung von Aussagen, die sich auf Verkehrsunfälle beziehen. Diese wurden bei einer amerikanischen Kfz-Versicherung eingereicht und von einem humorvollen Sachbearbeiter gesammelt.

  • Als ich heim kam, fuhr ich in das falsche Haus rein und kollidierte mit einem Baum, den ich nicht habe.
  • Der andere Wagen fuhr in mich rein, ohne über sein Vorhaben vorher in Kenntnis gesetzt zu haben.
  • Ich dachte, mein Fenster wäre nach unten gekurbelt gewesen. Ich stellte aber fest, dass es oben war, als ich meinen Kopf rausstreckte.
  • Ich kollidierte mit einem geparkten PKW, der aus der anderen Richtung kam.
  • Als ich versuchte, eine Fliege zu töten, fuhr ich in einen Telegraphenmasten hinein.
  • Ich war auf dem Heimweg vom Einkaufen. Als ich die Kreuzung erreicht hatte, schoss plötzlich eine Hecke aus dem Boden, die mir die Sicht verstellte. Deshalb sah ich das andere Auto nicht.
  • Ich bin 40 Jahre Auto gefahren und dann bin ich am Steuer eingeschlafen und hatte den Unfall.
  • Ich glaube, dass keines der beiden Autos Schuld hatte, falls aber doch, dann war es das andere.
  • Ich habe gehupt. Es funktionierte aber nicht, weil das Auto gestohlen war.
  • Hätte der Fahrer einige Meter hinter sich gestoppt, wäre es nicht zu dem Unfall gekommen.
  • Sie sah mich plötzlich, verlor ihren Kopf und wir stiessen zusammen.
  • Ich hörte jemanden hupen und erhielt einen Schlag in den Rücken. Eine Dame versuchte offensichtlich, mich zu überholen.
  • Als ich mich der Kreuzung näherte, erschien plötzlich ein Stoppschild an einem Platz, wo es vorher nie gewesen ist. Daher war es mir nicht möglich, rechtzeitig anzuhalten, um den Unfall zu vermeiden.
  • Mein Auto war ordentlich geparkt, als es rückwärts in den anderen Wagen hineinfuhr.
  • Ein unsichtbarer Wagen kam aus dem Nichts, fuhr in mein Auto rein und verschwand.
  • Die indirekte Ursache des Unfalls war ein kleiner Kerl in einem winzigen Auto mit einem grossen Mund.
  • Ich liess meinen Wagen eine zeitlang unbeaufsichtigt. Plötzlich fuhr er fort, ob mit Absicht oder durch Unfall, kann ich nicht sagen.

Möchten Sie nun selbst versuchen, ähnliche Kurzberichte wirklicher oder fiktiver Autounfälle zusammenzustellen? Wenn ja, dann fügen Sie Ihren Kurzbericht jetzt an:....

3. Humorvolle Selbstbeeinflussung durch Ihre Vorstellungskraft


Ist Ihnen bewusst, dass es ein Gebiet gibt, auf dem Sie uneingeschränkt Experte sind? Dieses Gebiet umfasst ihre Imagination. Denken Sie nur einmal an Ihre Tagträume, Phantasien und visuellen Wunschvorstellungen: Sie werden zugeben müssen, dass Sie tatsächlich ein "Imaginationsexperte" sind. Im folgenden wollen wir daran gehen, die Quellen dieser Imagination zu erschliessen, damit Sie die humorvollen Diamanten in den Tiefen Ihres Unbewussten bergen können.

Wir beginnen mit einigen einfachen Vorstellungsbildern. Setzen Sie sich ganz bequem hin, nehmen Sie eine entspannte Position ein und beginnen Sie, ganz bewusst zu atmen. Schliessen Sie Ihre Augen und stellen Sie sich vor, wie Sie in einem kleinen Boot sitzen, das leise einen Fluss hinuntergleitet. Dieser ist über und über mit Rosen bedeckt. Atmen Sie den betörenden Duft dieser Rosen ein, während Sie das Boot über das stille Wasser trägt! Achten Sie auf die Entspannung und die Harmonie, die sich in Ihrem Körper auszubreiten beginnt. Lauschen Sie dem leisen Plätschern des Wassers und geniessen Sie die herrlichen Farben der Rosen, die Sie umsäumen: weisse Rosen, rote Roten, rosa Rosen, gelbe Rosen. Nun zählen Sie von zehn bis eins, und Sie werden spüren, wie Sie sich zunehmend entspannt fühlen, wenn Sie diese Zahlenreihe hinuntergleiten: Zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins. Und nun zählen Sie zurück von eins bis fünf, um dann wieder Ihre Augen zu öffnen: Eins, zwei, drei, vier, fünf. Willkommen in der Realität des Alltagslebens! Gerade eben haben Sie einen kleinen Abstecher in das Reich der Imagination gemacht.

Und nun versuchen wir es mit einem weiteren Vorstellungsbild. Sie schliessen Ihre Augen noch einmal. Stellen Sie sich vor, wie Sie in Ihrem Wagen langsam in eine Autowaschanlage hineinfahren. Die grossen Bürsten beginnen sich langsam zu drehen. Ihr Auto wird im Seifenschaum eingehüllt, so dass das Licht wie durch graue Wolken gedämpft wird. Langsam gleitet das Auto aus der Waschanlage hinaus. Das Licht wird immer heller, sauberes Wasser macht die Windschutzscheibe frei. Und da sehen Sie etwas, das unglaublich ist! Eine Schar kleiner Schimpansen macht sich daran, Ihren Wagen abzutrocknen. Die Schimpansen tragen bunte Overalls. Jeder hält eine Banane in der linken Hand. Ein Schimpanse kommt an Ihre Autotür heran und hält Ihnen eine Banane entgegen. Das kann doch nicht sein! Sie schütteln Ihren Kopf und schauen noch einmal genau hin. Und jetzt sehen Sie, wie die fleissigen Arbeiter ihre Gestalt verändert haben. Nun sind es kleine Pinguine, die hübsch anzuschauen sind in ihren kleinen schwarzen Fracks und ihren weissen gestärkten Hemden. Noch einmal schütteln Sie Ihren Kopf - und wie Sie jetzt genau hinschauen, sehen Sie plötzlich wunderschöne junge Mädchen um Ihren Wagen herumstehen, die alle nur mit Bikinis bekleidet sind (für Frauen, die diese Imaginationsübung durchführen, stehen natürlich muskulöse junge Männer in Badehosen bereit ... ). Diese Traumgestalten sind sehr freundlich. Sie lächeln Ihnen zu, doch sie denken gar nicht mehr daran, Ihren Wagen abzutrocknen: Nun sind Sie es selbst, der bzw. die gewaschen und abgetrocknet werden sollen! Nachdem Sie diese Imagination hinlänglich ausgekostet haben, zählen Sie wieder von eins bis fünf. Sie öffnen langsam Ihre Augen und kehren in die Realität zurück. Die Möglichkeiten der Imagination sind übrigens so vielversprechend, dass Albert Einstein einmal gesagt hat: "Imagination ist wichtiger als Wissen."

Nun gehen wir daran, weitere Diamanten im Hinterhof Ihrer humorvollen Vorstellungskraft zu finden. Die folgende Imaginationsübung soll Ihnen helfen, auf spassige und nutzbringende Weise entsprechende Humorfähigkeiten auszuloten, und zwar gerade dann, wenn Sie

(a) Auftrieb brauchen und
(b) Ihre positiven Ressourcen erschliessen wollen (das heisst, wenn Sie sich der positiven Humorerfahrungen der Vergangenheit erinnern möchten);
(c) Ihre Flexibilität und Ihr Selbstvertrauen verbessern möchten;
(d) sich entspannen wollen und die alltäglichen Stressbeeinflussung verringern wollen.

Für die folgenden Übungen benötigen Sie einen Kassettenrecorder, auf den Sie den folgenden Text sprechen. Sie können aber auch einen Freund bitten, Ihnen das folgende mit leiser und ruhiger Stimme vorzulesen.

1. Die Entspannung. Sie sitzen in diesem Stuhl, in diesem Zimmer ... Und Ihre Augen sind geschlossen ... Und Ihre Arme ruhen schwer auf der Lehne... Und Ihre Füsse sind auf dem Boden. Und sie atmen langsam ein ... und aus, e-i-i-n und a-u-u-s. Und Sie entspannen sich mehr ... und mehr, me-h-r und me-h-r.

Und so, wie ich als nächstes das Wort jetzt sagen werde, so erlauben Sie sich jetzt, sich der Annehmlichkeit tiefen, langsamen, freien Atmens hinzugeben. Und Sie entspannen sich mehr und mehr, Sie entspan-nen jeden Muskel, jedes Organ, jede Sehne, jede Zelle, jeden Nerv, jede Vene, jede Pore, jede körperliche Funktion --- alles entspannt sich mehr und mehr - einfach dadurch, dass Sie sich einem langen, langsamen Atmen durch Ihre Nase hingeben. Und dabei lassen Sie die Atemluft bedächtig durch den Mund entweichen ...

Nun zählen Sie langsam hinunter von zehn bis eins. Und sie spüren, wie sich ein beruhigendes Gefühl von Entspannung in Ihrem ganzen Körper ausbreitet: ausgehend von Ihrer Stirn über Ihre Augen, Ihre Ohren, Ihre Nase, Ihren Mund, Ihren Nacken, Ihre Schultern, Ihre Brust, Ihren Magen, Ihren Bauch, Ihre Arme, Ihre Hände und schliesslich Ihre Beine - bis hinein in die Füsse und die Zehen. Zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins. Sie haben sich körperlich und geistig entspannt, bewusst und automatisch, ganz natürlich. Bleiben Sie für die nächsten dreissig Sekunden vollkommen entspannt.

2. Humorvolle Erfahrungen aus Ihrer Vergangenheit. Sie spüren jetzt, wie bequem und entspannt Sie sich fühlen. So wird es Ihnen immer leichter fallen, sich auf Erfahrungen einzulassen, die in Ihrem Erinnerungsschatz nur darauf warten, von Ihnen wiederbelebt zu werden. Und das geht so leicht! Sie müssen nur den Weg Ihres Lebens langsam zurückgehen, es einfach geschehen lassen, bis Sie in einer glücklichen Zeit und an einem schönen Ort angelangt sind, in dem Erinnerungen verankert sind, die so positiv und so erfrischend sind, dass es eine einzige Freude ist, sie gerade in diesem Augenblick aufleben zu lassen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Ihnen gelingt sich vorzustellen, auf einer grossen Kinoleinwand ein lustiges, humorvolles Ereignis Ihres Lebens dargestellt zu sehen. Ich denke besonders an solche spassigen Erinnerungen, die Sie immer schon hochgeschätzt haben, weil Sie dadurch ganz zwanglos zum Lachen angeregt wurden. Vielleicht wird diese besondere Erinnerung, die jetzt auf der Leinwand Ihrer Imagination auftaucht, auf ein lustiges Ereignis aus Ihrer Kindheit oder Jugendzeit bezogen sein. Lassen Sie sich einige Minuten Zeit dafür ...

Und lassen Sie jetzt die Vorstellung Form annehmen. Lassen Sie sich Zeit, bis die ganze Erinnerung schliesslich auf Ihrer "inneren Leinwand" erscheint. Versetzen Sie sich zurück an den Ort, in die Tageszeit und in die Gefühle hinein, die mit dieser Erfahrung verbunden sind ... Und nun können Sie sich das entsprechende Ereignis so genau wie möglich ausmalen. Nehmen Sie sich dafür dreissig Sekunden Zeit.

Achten Sie auf Einzelheiten: Wie alt sind Sie, wie sind Sie angezogen, was haben Sie oder die anderen Beteiligten gesagt? Und versuchen Sie, all das zu vergegenwärtigen, was diese Erinnerung an lustigen Details umfasst. Versuchen Sie ganz spontan, die glücklichen Gefühle, die erfrischenden Gefühle, die mit dieser Erfahrung zusammenhingen wiederzubeleben und zu geniessen, und zwar in diesem Moment. Fangen Sie nun damit an, einfach Ihren Spass und Ihre Freude mit diesem einzigartigen Erlebnis zu haben und nehmen Sie sich Zeit dafür, jede Menge Zeit, um dieses Erlebnis zu geniessen. Denn Sie wissen ja, dieses Erlebnis gehört Ihnen ganz allein! (3 Minuten)

Sie werden leicht spüren, wie das Leben für Sie schwungvoller, fröhlicher, reizvoller, leichtlebiger und heiterer wird. Nehmen Sie sich Zeit für weitere Suggestionen, die Ihnen den Zugang zu noch mehr Humor und Freude in Ihrem Leben eröffnen können. Sagen Sie sich einfach, dass Sie Freude und Heiterkeit in Ihrem Inneren spüren. Sie spüren auch, dass Sie den Informationen aus Ihrer inneren Bilderwelt trauen können: Die Gefühle, die in Ihren Erinnerungen lebendig sind, sind die Energie Ihres Lebens. Ich werde nun bis fünf zählen, und wenn ich "fünf" sage, werden Sie Ihre Augen öffnen, und Sie werden wieder in diesen Raum zurückkehren, in dieses Heute. Sie werden sich erfrischt und ganz entspannt fühlen, besser als einige Minuten zuvor. Und Sie werden sich so heiter und so fröhlich fühlen wie Sie sich schon lange nicht gefühlt haben. Mit diesen glücklichen Gefühlen ... diesen harmonischen Gedanken ... spüren Sie eine energische Wachheit. Eins, zwei, drei, vier, ... fünf.

3. Die tragisch-komische Aussöhnung. In diesem Buch wurde Ihnen gezeigt, wie sich beschämende und angstauslösende Kindheitserfahrungen durch das Erleben der Humorreaktion relativieren lassen. Alle humorvollen Erfahrungen können Ihnen mehr oder weniger dazu helfen, sich mit den tragischen Aspekten Ihrer Lebensgeschichte auszusöhnen. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von einer "tragisch-komischen Aussöhnung". Sie kann über zwei Wege erreicht werden:

Wir haben eben geübt, uns durch die Erinnerung an glückliche Zeiten in eine heitere Stimmung zu versetzen. Dies sollten wir jeden Tag üben, denn es ist Voraussetzung für das Erlebnis der tragisch-komischen Aussöhnung. Nachdem es uns nämlich gelungen ist, eine solche heitere Grundstimmung hervorzurufen, können wir auf unserer "inneren Projektionsleinwand" zunächst eine negative Kindheiterinnerung erscheinen lassen. Diese Erinnerung kann mit schmerzlichen, traurigen oder auch ärgerlichen Gefühlen verbunden sein. Dabei versuchen wir uns der tragischen Umstände, die mit dieser Erinnerung verbunden sind, in allen Details zu erinnern. Wir lassen also sämtliche damit verbundenen Emotionen wieder aufleben. Ist dies geschehen, dann sollten wir uns auf die folgende Anweisung konzentrieren:

"Ich möchte nun, dass Sie auf der inneren Leinwand Ihrer Imaginatiom wieder jene glückliche Erfahrung erscheinen lassen, die Sie vor wenigen Minuten aufleben liessen (30 Sekunden). Bringen Sie sie zurück ... Stück für Stück (10 Sekunden). Achten Sie darauf, wie die humorvollen, glücklichen, fröhlichen Gefühle mit dieser spassigen Erfahrung eng verbunden sind, wie diese allmählich zu Ihnen zurückkommen. Spüren Sie dem erquickenden Gefühl nach, zu wissen, dass Sie es schaffen, sich durch eine Änderung Ihrer Vorstellungen von Schmerz und Pein zu befreien - einfach dadurch, dass Sie eine fröhliche humorvolle Erfahrung auf die innere Leinwand zurückbringen. Sie können dies jederzeit tun, wann immer Sie es wünschen, diesen Verbündeten, diese konstruktive Quelle in Anspruch zu nehmen, damit es Ihnen gelingt, sich erfolgreich mit vergangenen oder gegenwärtigen Verletzungen auseinanderzusetzen (10 Sekunden).

Und nun lassen Sie uns das üben! Ich werde Ihnen eine einfache Technik beibringen, damit Sie Ihre konstruktive Humor-Erfahrung aktivieren können. Aber jetzt bringen Sie erst einmal ganz langsam Ihre tragische Erinnerung auf die 'innere Leinwand' zurück (30 Sekunden).

Wenn Sie die entsprechende Szene ganz klar imaginieren können, dann sollten Sie Ihre Augenlider fest zusammenkneifen, um diese gleich darauf so weit wie möglich zu weiten und sie dann wieder in eine normale Position zu bringen. Wenn Sie Ihre Augenlider zum zweiten Mal fest zusammenkneifen, wird Ihre Humor-Erfahrung automatisch auf Ihrer 'inneren Leinwand' erscheinen, und Sie werden spüren, wie sich ein Gefühl von Entspannung, innerer Zufriedenheit, Unbeschwertheit und Freude auszubreiten beginnt ... Einfach dadurch, indem Sie Ihre Augenlider fest zusammenkneifen, um sie danach so weit wie möglich zu weiten und sie dann wieder in eine normale Position zu bringen: Dadurch wird auf Ihrer 'inneren Leinwand', in Ihrer Imagination, eine Humor-Erfahrung wiederbelebt. Sie werden sich an diese Technik jederzeit wieder erinnern, und Sie werden sie gerade dann anwenden, wenn Sie aufgeregt, traurig oder unglücklich sind. Ich werde nun wieder bis fünf zählen. Bei "fünf" öffnen Sie Ihre Augen, und Sie werden sich wach und ganz entspannt fühlen. Sie werden fröhlicher und heiterer sein, als Sie es zuvor gewesen sind. Ich zähle nun: Eins, zwei,drei, vier, fünf."

4. Sich von negativen Gedanken befreien. Der folgende Text soll es Ihnen erleichtern, negative Denkmuster auszumerzen, um sie durch positivere und humorvollere Botschaften zu ersetzen. Wir beginnen in diesem Zusammenhang mit der gleichen Entspannungssuggestion, die schon weiter oben beschrieben wurde. An diese schliesst sich die folgende Anweisung an:

"Und wie Sie jetzt bemerken, wie bequem und entspannt ... Sie sich fühlen ... wie leicht und problemlos alle Vorgänge Ihres Körpers ablaufen, können Sie sich immer besser der wunderbaren Abläufe in Ihrem Innern bewusst werden, durch die Ihre Gefühle und Ihr Verhalten beeinflusst werden können. (20 Sekunden)

Und Sie können sich jetzt vorstellen, dass in Ihrem Innern, in Ihrem Kopf, ein Kassettenrecorder läuft, der verschiedene Bänder mit verschiedenen Geschichten abspielen kann, mit verschiedenartigen Berichten über Ihr Leben. Nehmen Sie sich Zeit dafür, sich diesen Kassettenrecorder in Ihren Kopf plastisch vorzustellen. (5-10 Sekunden) Und nun stellen Sie sich zwei Tonbandkassetten vor, die unmittelbar neben dem Recorder liegen (5 Sekunden). Jede dieser Kassetten enthält einen anderen Text. Sie nehmen nun die erste Kassette, legen Sie ein und beginnen sie abzuspielen ...

Sie vernehmen die gewohnte Stimme Ihrer Mutter bzw. Ihres Vaters (oder anderer wichtiger Bezugspersonen Ihrer Kindheit). Sie hören, wie diese Stimme altbekannte Botschaften mitteilt: Es sind die Botschaften mit einem beschämenden Inhalt. Die Stimme macht Ihnen Vorhaltungen, sie macht sie nieder, sie wirft Ihnen all das an den Kopf, was Sie falsch gemacht haben. Diese Stimme bringt all die Verachtung zum Ausdruck, unter der Sie in Ihrer Kindheit so oft gelitten haben.

Stellen Sie sich nun das entsprechende Gesicht der Bezugsperson vor, die diese beschämenden Botschaften an Sie richtet. Stellen Sie sich das harte, versteinerte oder wütende Gesicht vor. (10 Sekunden) Konzentrieren Sie sich jetzt ganz auf den "bösen" Blick der Augen. (10 Sekunden) Und nun merken Sie, wie diese Stimme immer leiser wird und wie das entsprechende Gesicht mehr und mehr verblasst. (10 Sekunden)

Das Band läuft aber weiter ... Da vernehmen Sie eine andere Stimme ... Es ist die Stimme von ... (Sie stellen sich jetzt eine Person vor, die gegenwärtig einen negativen Einfluss auf sie ausübt). Sie hören nun, wie auch diese Stimme beschämende Aussagen über Sie macht. Es sind all die Gemeinheiten, die Ihnen besonders weh tun, weil sie Ihre empfindlichsten Stellen treffen. Stellen Sie sich dabei auch das verächtlich abweisende Gesicht der betreffenden Person vor. (10-20 Sekunden) Und nun wird auch diese Stimme immer leiser, und das Gesicht verblasst mehr und mehr. (5 Sekunden)

Aber das Band dreht sich immer noch weiter ... Und nun vernehmen Sie die Stimme, die Ihnen am vertrautesten ist: Ihre eigene Stimme ... Ihre eigene Stimme kommt von dem Band, das jetzt in Ihrem Kopf läuft ... Sie können hören, wie Ihre eigene Stimme eine Menge trübsinniger und bedrückender Aussagen über Sie selbst macht. Ihre Stimme wiederholt jetzt all die schlimmen negativen Selbstbeurteilungen, die Sie seit langem als "fixe Ideen" quälen und belästigen ... Es sind dies all die Gedanken, die Ihnen nicht aus dem Kopf gehen ... Gedanken, die Sie ständig wiederkäuen, weil sie sich um Inhalte drehen, die für Sie besonders beschämend sind: die "Schwachstellen Ihres Lebens", Erinnerungen an vertane Chancen, Situationen peinlichen Versagens oder herzlose Zurückweisungen durch andere. Diese Gedanken sind Ausdruck all der Verletzungen, die Sie erlitten haben. Durch diese Gedanken verletzen Sie sich aber Ihrerseits! (20 Sekunden) Sie kennen die negativen Aussagen, die jetzt von Ihrem "inneren Band" kommen, deshalb so gut, weil Sie diese in der Vergangenheit in Ihrem Kopf dauernd zu Wort kommen liessen. Und indem Sie dies zugelassen haben, haben Sie sich selbst unglücklich gemacht. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, dieses Band von Ihrem inneren Kassettenrecorder ein für allemal zu entfernen. Machen Sie sich klar: Sie brauchen dieses Band überhaupt nicht! Alles, was Sie jetzt tun müssen, ist dieses Band mit einer einfachen Handbewegung zu entfernen ... Sie brauchen nur Ihren rechten Zeigefinger auf Ihren Bauchnabel zu drücken: Dort ist der Bedienungsknopf, durch den alle negativen und selbstschädigenden Botschaften hinausgeschmissen werden können. Schmeissen Sie diese sinnlosen negativen Gedanken, die Sie niederdrücken und beschämen, jetzt also einfach hinaus! (20 Sekunden).

Nachdem Sie Ihre Vorstellungswelt von diesem negativen Ballast befreit haben, sehen Sie einen wunderbar klaren blauen Himmel vor sich ... Und jetzt nehmen Sie die zweite Kassette, die neben Ihrem Recorder liegt. Diese Kassette haben Sie bisher noch gar nicht abgespielt ... Sie hören angenehme Stimmen, glückliche Stimmen, die Stimmen jener Menschen, die Sie mögen, die sich... um Sie sorgen. Als erstes hören Sie die Stimme eines Familienangehörigen, der es früher gut mit Ihnen gemeint hat. Diesem Menschen haben Sie sich immer besonders nahe gefühlt (selbst wenn er schon lange nicht mehr in Ihrer Nähe sein sollte). Seine (ihre) Stimme macht positive Aussagen über Sie. Sie spricht Anerkennung und Lob aus, indem sie all das erwähnt, worauf Sie zurecht stolz sein dürfen. Diese Stimme wiederholt also die positiven Aussagen über Sie selbst, über das Gute, das Sie in der Vergangenheit zustande gebracht haben ... Diese Stimme ist angenehm ... beruhigend ... Sie spricht Gutes über Sie ... Sie erzählt von Dingen, die Ihnen gut tun ... die Sie innerlich glücklich machen. (15 Sekunden) Stellen Sie sich dabei das liebe, freundlich lächelnde Gesicht vor, das zu dieser Stimme gehört (20 Sekunden). Und nun wird auch diese Stimme immer leiser und das Gesicht verblasst. Aber das Bandgerät dreht sich weiter ...

Sie vernehmen nun eine weitere gute Stimme aus Ihrer Vergangenheit ... Es ist die Stimme Ihres Lieblingslehrers (bzw. Ihrer Lieblingslehrerin) ... Sie stellen sich sein bzw. ihr freundliches Gesicht vor, Sie sehen den lächelnden Mund und den warmen Ausdruck in den Augen... Sie lauschen den Worten, die voll des Lobes über Sie selbst sind. Sie erinnern sich nun an eine konkrete Situation, in der Sie wirklich vor den Augen der anderen gelobt und gepriesen wurden ... Sie spüren, wie Sie auch heute darüber stolz sind! (15 Sekunden) ...

Das Band dreht sich weiter... Jetzt hören Sie die Stimme Ihres besten Freundes (Ihrer besten Freundin) ... Sie sehen sein bzw. ihr freundlich lächelndes Gesicht, und Sie spüren die Zuneigung, die dieser Mensch Ihnen entgegenbringt. Die Stimme erzählt Positives über Sie. Diese Aussagen tun Ihnen wohl, weil sie das enge Band der Freundschaft, das Sie mit diesem Menschen verbindet, bestätigen. (15 Sekunden)

Das Band läuft weiter. Sie spüren, wie ein gutes, heiteres Gefühl in Ihnen aufkommt ... Und nun hören Sie eine weitere Stimme: Es ist Ihre eigene Stimme ... Dieses Mal spricht sie all das aus, was an Ihnen, Ihrem Äusseren, Ihren Leistungen, an Ihrem ganzen Leben so positiv ist ... Ihre Stimme erwähnt all das an, was Sie immer schon an sich mochten: Ihre besonderen Talente, Ihre Begabung, Ihre Fähigkeiten und Ihr Können. Sie bringt gerade das zum Ausdruck, was Sie bisher schamhaft verborgenen hielten. Diese Aussagen rufen ein Gefühl tiefer Befriedigung und Leichtigkeit in Ihnen hervor. Und wie das Band weiterläuft, sehen Sie Situationen auf Ihrer 'inneren Leinwand', in denen Sie selbst im Mittelpunkt stehen. Sie sehen Ihr eigenes, glücklich lächelndes Gesicht, und Sie blicken in Ihre eigenen strahlenden Augen. Sie fühlen sich stark, heiter, fröhlich, und Sie sind bereit, all die Herausforderungen in Angriff zu nehmen, die das Leben Ihnen bieten wird. (10 Sekunden) Sie wissen, dass Sie es schaffen werden. Sie sind stolz auf sich. Es wird Ihnen bewusst, wie gut es ist, dass es Sie gibt! Alle diese guten Gefühle werden Sie weiterbringen, denn diese gehen von dem Band aus, das sich in Ihrem Kopf weiterdrehen wird ... Es liegt an Ihnen, diese Stimmen nicht zum Verstummen zu bringen. Und es ist möglich, die Stimmen, die auf dem ersten Band sind, aus Ihrem Kopf hinauszuschmeissen: einfach dadurch, indem Sie den rechten Zeigefinger auf Ihren Bauchnabel drücken ... Sie wissen nun, wie Sie all die beschämenden Aussagen in Ihrem Inneren zum Verschwinden bringen können - einfach, indem Sie Ihren rechten Zeigefinger auf die richtige Stelle drücken ...

Sie werden sich fortan immer mehr der Tatsache bewusst sein, dass ein positives Band unaufhörlich in Ihrem Inneren abläuft, und dass es jederzeit von Ihnen abgehört werden kann. Und Sie werden sich dabei wohl, selbstsicher und stark fühlen. Und Sie werden spüren, wie Ihr Sinn für Humor wächst ...

.