5. Kongress Humor in der Therapie

Nachmittag

Samstag, 30. September 2000

Workshops

Block B: Therapeutisches Theater

Moderation: Peter Hain


Block A, B, C und D werden parallel durchgeführt.


14.00 - 15.15

Annette Fried

Dr. phil., Lehrende des Experimentellen Animations- und Clowns-theaters (act), Autorin, Dozentin an der Fachhochschule Frankfurt, Schöllkrippen, D, und

Joachim Keller

Dr. phil., Lehrender des Experimentellen Animations- und Clowns-theaters (act), Autor, Dozent an der Fachhochschule Frankfurt, Schöllkrippen, D

Der die Herzen aufschliesst

Der Clown ist eine Schlüsselfigur für die humorvolle Haltung. Sein Treiben begleitet die Menschen seit den frühesten kulturellen Regungen. Bei Naturvölkern und in Stammesgesellschaften war er zumeist Aufrührer und Integrationsfigur in einem. Die Indianer etwa begannen keine Verhandlung mit Nachbarstämmen, wenn nicht zuvor der "Delightmaker" die Beteiligten der widerstreitenden Parteien zum Lachen gebracht hatte. Als Gegenteiler rüttelte er mit derben Spässen an der Heiligkeit und durchbrach dreist jedes Tabu. Mitunter wurde ihm, der keine Krankheit kannte, grössere Heilkraft zugeschrieben als dem Medizinmann, der vieles über Krankheiten wusste.

Der Clown hat einen langen Weg durch die Geschichte hinter sich, den der Vortrag anhand einer Clowntypologie nachzeichnen wird. Was ist aus dem geworden, der einst die Herzen aufschloss, dass es für die Kraft leichter sei, sie zu erreichen? Was droht uns im Clown verloren zu gehen? Was können wir erhoffen, im Clown wiederzufinden?


15.15 - 16.30

David Gilmore

Theaterpädagoge und Narrentherapeut, Freudenstadt, D

Die Kraft des Lachens: Heilen durch Theaterspiel, Lachen und Gemeinschaft

Das Lachen und Theaterspiel sind authentischer Bestandteil unseres Menschseins. Der Narr in uns zu entdecken, heisst daher, den Menschen in seiner Ganzheit und in seinem gesunden Kern anzusprechen. Aus der natürlichen Quelle zu schöpfen: Der gesunden Kraft des Lachens. Im Rahmen einer Präsentation wird David Gilmore Hintergründe und Beispiele seiner Arbeit als Clown im therapeutischen Rahmen darstellen. Vierzehn Jahre hat er in der psychiatrischen Abteilung Freudenstadt und in weiteren psychosomatischen Kliniken sein praktisches Konzept der humorvollen und körperorientierten Theaterarbeit entwickelt.


16.30 - 17.00

Kaffeepause


17.00 - 18.15

Michael Schwibinger

Hessisch-Bayrisches Schauspiel, Theatermacher, Autor, Regisseur, Schauspieler, Clown, Darmstadt, D

Blut im Ketchup - Warum macht Gewalt Spass?

Seit 1985 arbeitet Michael Schwibinger als Clown mit Gewaltprävention in Justizvollzugsanstalten und löst Einstellungen auf wie: "Es hat alles keinen Sinn", "Wenn mir einer zu nahe kommt, kriegt er eins drauf", "Wenn die Gesellschaft so furchtbar ist, muss man kriminell werden", "Wenn Du nicht zuschlägst, dann wirst Du nur ausgenutzt".

Gewalt (auch Sucht-Gewalt gegen sich selbst) ist das Gegenteil von Spass/Humor. Wie kann man konkrete Konflikte im Spiel begegnen (der hat mich provoziert) anstatt sich hinter Allgemeinäusserungen zu verstecken? In dem Seminar zeigt Michael Schwibinger praktisch, wie alle Konflikte humorvoll zu lösen sind, exemplarisch an den Fragen der TeilnehmerInnen: Beispiele: "Helfen wie?", "Was tun, wenn ich beleidigt werde?", "Wenn einer Gewalt ausübt, wie dem Opfer helfen?", "Welche Konflikte lassen sich nicht mit Humor lösen?"


18.15 - 18.35

Dhyan Sutorius

Arzt und Gründer des Zentrums zur Förderung des Lachens, Duivendrecht, NL

Die Transformierende Kraft der Lachmeditation -
Einführung und eine kurze Lachmeditation

Lachen ist ein kräftiger Anti-Stressor. Es entspannt im wörtlichen und übertragenen Sinne. Lachen relativiert grossartig, bringt Sie in no time ins Hier und Jetzt und befördert die Akzeptanz von einer Situation, von Mitmenschen oder von sich selbst. Zusammen lachen ist sehr förderlich für das Zusammenwirken. Lachen verbindet und heilt. Die Essenz ist bewusst.... sein!

Die Lachmeditation, gelehrt von Osho im Jahr 1976, ist eine strukturierte Übung (15 Minuten) mit 3 Teilen: 1. Strecken, 2. Lachen (und wenn Sie wollen, weinen), 3. Stille. Das können Sie allein oder mit mehreren Personen tun. Lachen mit oder ohne Grund, ohne die Kehle zu forcieren, entspannt aus dem Bauch heraus. Nicht lachen über, sondern lachen mit etwas oder jemandem. Führen Sie diese Lachmeditation jeden Tag durch, als ob es das erste Mal wäre und schreiben Sie Ihr eigenes Lachmeditations-Tagebuch mit Ihren Erfahrungen. Akzeptiere immer was da ist. Es gibt nichts zu erreichen.


20.00

Abendveranstaltung

«It's jubilee» - Kabarett mit Peter Paul

Gezeigt werden Szenen und Episoden aus den Siebziger, Achtziger und Neunziger Jahren mit Ausblick auf das Jahr 2000. Mit Händen und Füssen im wortwörtlichen Sinne wird die Gesellschaft aufs Korn genommen.

Protzer und Unterworfene, das Spiel zwischen Mann und Frau, keine Szene des täglichen Lebens wird ausser Acht gelassen.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet ein facettenreiches Programm zum 20-jährigen Bühnenjubiläum des bekannten Pantomimen. Mit kabarettistischem Wortwitz und Live-Musik werden die Szenen und Episoden in ihrem Charakter unterstrichen. Freuen Sie sich auf ein Kabarett vom Feinsten, und lassen Sie sich in Peter Pauls magischen Bann ziehen.

Die Frankfurter Rundschau schrieb: "Die Szenen werden weiter zugespitzt und mit Begeisterung für's Detail umgesetzt. Frei nach Peter Ustinov: Es lässt sich in der Welt von heute die böseste Satire finden".

Die Abendveranstaltung ist nicht in den Kongressgebühren inbegriffen.
Eintrittskarten auf Voranmeldung mittels Anmeldeformular oder direkt an der Tageskasse.


ca. 22.00

Ende der Abendveranstaltung