4. Internationaler Kongress
Humor in der Therapie

Schlussbericht
Pressestimmen: BaZ / netzpress

Schlussbericht


Der Humor-Kongress liegt im Trend

Der vierte internationale Kongress "Humor in der Therapie" endete am Sonntag Abend mit einem Teilnehmerrekord. Rund 700 Menschen (Vorjahr 400) besuchten vom 9. bis 10. Oktober 1999 im Kongresszentrum Messe Basel die Vorträge und Workshops zum Thema "Humor und Stress - Prävention, Bewältigung und Therapie". Der erstmals durchgeführte Kindertag sowie das Seminarkabarett am Samstag Abend stiessen auf grosses Interesse.

"Humor in der Therapie" liegt im Trend und ist ein ernst zu nehmendes Thema mit Auswirkungen auf die Bereiche Medizin, Pflege, Psychotherapie, Pädagogik und Management. International anerkannte Referentinnen und Referenten vermittelten am Humor-Kongress denn auch ihr Fachwissen in Theorie und Praxis und konnten die 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begeistern. Das hochkarätige Programm bot eine Mischung aus Fachreferaten, praktischer Anwendung und humoristischer Unterhaltung. Der Höhepunkt war der Amerikaner Michael Christensen, der Initiator und Gründer der Klinik-Clown Bewegung. Sein bewegender Auftritt wurde mit einer Standing Ovation beantwortet.

Nebst dem Ansatz mit den Clown-Therapeuten aus Deutschland, Oesterreich und der Schweiz lag der inhaltliche Schwerpunkt auf dem Thema "Humor und Stress". Stress beginnt, wenn man sich überfordert fühlt, die Kontrolle verliert oder Dinge tut, die man nicht kann. Es ist wichtig, gerade in solchen Situationen den Humor nicht zu verlieren, denn Lachen baut Stress ab und macht den Kopf frei.

Zum ersten Mal konnten am Kongress auch Kinder teilnehmen und wurden mit einem Kinderprogramm zum Lachen und Staunen gebracht. Das Experiment "Kindertag" ist gelungen und wurde auch von Erwachsenen positiv aufgenommen.

Das Seminarkabarett am Samstag Abend bestach durch den ungenierten Auftritt des oesterreichischen Psychologen und Kabarettisten Bernhard Ludwig. Mit seinen Anleitungen zum Herzinfarkt, Diätwahnsinn und Sexfrust bot er dem begeisterten Publikum eine "Grossgruppen-Kurzzeittherapie" - hoffentlich mit Langzeitwirkung.

 

5. Int. Kongress "Humor in der Therapie 2000"

"Humor und Gesundheit" - Die ressourcenorientierte Perspektive ist der Titel des fünften Kongresses "Humor in der Therapie 2000", der vom 29. September bis 1. Oktober 2000 wiederum im Kongresszentrum Messe Basel stattfinden wird.

Artikel in der Basler Zeitung vom 11. Oktober 1999


Kein Witz: Lachen ist gesund.

Nach den wissenschaftlichen Grundlagen von Humor in der Therapie suchten am Wochenende über 600 Fachleute, von der Psychiaterin über Clowntherapeutinnen bis zum Sozialpädagogen. Der Basler Kongress, der zum vierten Mal stattfand, boomt. Nicht einmal das Lachen ist vor dem menschlichen Geist sicher, der es auseinander nehmen, ergründen und in festen Formen fassbar machen will. Im Basler Kongresszentrum geschah es am Wochenende allen Ernstes zum vierten Mal, dass die Wissenschaft nach dem Humor rief, um ihn gründlich und seriös zu betrachten, zu vermessen und letztlich als Werkzeug dienstbar zu machen. Dass es dabei auch etwas zu lachen gibt, versteht sich von selbst. Wie soll denn auch Forschung ohne Forschungsobjekt funktionieren? So tummelten sich am Wochenende etliche Clowns, männliche und weibliche, inmitten von Fachleuten aus Sozialbereich und Psychiatrie in Basel. Der so bestellte Humor ist zwar nicht der spontanste von allen, aber deswegen nicht weniger erfolgreich. Therapeutische Arbeit mit dem Lachen steckt im Boom.


Psychoanalytisches Lachen

Höhepunkt des Kongresses war der Auftritt von Bernhard Ludwig am Samstagabend. Der 50-jährige Österreicher ist Kabarettist und Psychoanalytiker zugleich und feiert, wie Messe-Kommunikationsleiterin Christine Kern begeistert erzählt, beachtliche Erfolge. «Ich möchte, dass mein Publikum nach der Vorstellung nicht genau weiss, ob es in einem Seminar oder in einem Kabarett war», sagt Ludwig. Sein Basler Auftritt bestand aus Anleitungen zu Herzinfarkt, Diätwahnsinn und Sex-Frust - für Jugendliche vor der Pubertät nicht geeignet. Auch die Clowns Globo (aus Deutschland) oder Pello (Schweiz) gaben ihre Einlagen sowie Workshops. Elke Maria Riedmann, ehemalige Kindergärtnerin mit Theaterausbildung aus Österreich, unterhielt am Samstag die Kleinen als Clownfrau Blombienne. Dieser Tag ist erstmals als Kindertag konzipiert worden - ein praktisches Angebot besonders für allein erziehende Besucherinnen und Besucher. Den Erfolg der Veranstaltung belegen die Zahlen der Teilnehmenden. 1996 war der Kongress Humor in der Therapie die erste solche Tagung ausserhalb der USA; es kamen 180 Leute. Beim nächsten Mal waren es fast doppelt so viele, letztes Jahr wiederum mehr Teilnehmende. Dieses Jahr besuchten deutlich über 600 Interessierte die Vorträge und Workshops. Sie stammen wohlgemerkt nicht aus der Unterhaltungsindustrie, sondern aus dem klinischen und sozialen Bereich, von Professoren und Forscherinnen bis zu Krankenschwestern und Sozialpädagogen. Die meisten kamen aus dem deutschen Sprachraum (Schweiz, Deutschland, Österreich und Liechtenstein), aber auch aus Holland oder Italien sowie aus den USA und Kanada reisten am Lachen Interessierte nach Basel.


Humor zählen und messen

Ein flüchtiger Blick in die Säle, wo die Teilnehmenden in konzentrierter Ruhe, mit oder ohne Kopfhörer-Simultanübersetzung, in Sachen Humor seriös sachkundig werden, zeigt den Stand des wissenschaftlichen Unterfangens, die menschliche Gabe des Lachens in festen Fakten fassbar zu machen. Fazit: Es gibt noch viel zu untersuchen. Der kanadische Psychologieprofessor Rod A. Martin berichtete zum Beispiel von Studien zum Testen diverser Faktoren. Im Laborversuch wurde etwa manchen Gruppen ein lustiger Videofilm gezeigt, während Kontrollgruppen etwas Aufregendes zu sehen bekamen, oder gar nichts, oder den Ausdruck negativer Gefühle pflegten. Gemessen wurde anschliessend, zum Beispiel, die Zahl der T-Zellen des Immunsystems, oder, zum Beispiel, die Schmerztoleranz anhand der Zeit, welche die Versuchslachenden mit einem Arm in kaltem Wasser aushielten. Resultat: Dass Lachen gesund ist, bestätigt sich, doch sind die wissenschaftlichen Ergebnisse oft nicht so deutlich wie erwartet; manchmal liefern sie auch das Gegenteil der erwarteten Erkenntnisse. An der Begleitausstellung im Foyer gab es nicht bloss Fachbücher zu kaufen, sondern auch diverse Utensilien wie Plüschtiere oder Hängematten und Sessel. Geschäftstüchtige würden wohl am liebsten gleich den Humor selbst verkaufen, in Flaschen abgefüllt oder so. Solches gab es nicht, wohl aber verschiedene Kursangebote. Und eine Anleitung zum öffentlichen Lachen, veranstaltet vom Basler Lachclub. Solche Lachclubs gibt es in Indien und immer mehr etwa in Deutschland. Der Basler Club zelebriert öffentliches Lachen, unter Anleitung eines Atemlehrers, jeweils montags um 18 Uhr auf dem Marktplatz. Ohne Grund, aber mit Sinn.

Dario Sonder

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René Matti - 10.10.1999, Basel


4. Internationaler Kongress "Humor in der Therapie" in Basel, Thema: Humor und Stress.

Humor, ein ganzes Wochenende lang. Das gabs am 4. Internationalen Humorkongress in Basel. 600 Fachleute befassten sich mit dem Thema "Humor und Stress". In Vorträgen und Workshops wurde präsentiert und diskutiert. Prävention, Bewältigung und Therapie waren die Themen, die im Erfahrungsaustausch unter den Fachleuten aus Europa und Übersee angegangen wurden.

Der Initiator und Gründer der Klinik-Clown-Bewegung Michael Christensen sowie der Forscher auf dem Gebiet Humor und Stress, Rod Martin, nahmen ebenso am Kongress teil wie die beiden führenden Humor-Wissenschaftler William F. Fry und Paul McGhee. Zu den Wegbereitern des "Humors in Medizin und Therapie" zählt auch Rolf Hirsch, der den Humor als Chefarzt gezielt in die Geriatrie einschleuste. Michael Titze demonstrierte zusammen mit Alfred Gerhards "Globo", wie Psychotherapeuten und therapeutische Clowns zusammen arbeiten können. Peter Hain verdeutlichte, wie Farrellys "Provokativer Ansatz" in Theorie und Praxis integriert werden kann. Zum ersten Mal waren dieses Jahr auch Kinder zum Kongress eingeladen. Damit beim Kongress der Spass vor lauter "Wissenschaftlichkeit" nicht zu kurz kam, dafür sorgten Clowns wie Pello und Globo.

Anzutreffen war auch der Verein humor.ch. Er wurde gegründet, um dem Lachen eine Adresse im Internet zu geben.




Max Deon von HumorCare und Clown Pello



Enrico Luisoni und Rainer Luginbühl von www.humor.ch